Tipps beim Gasheizung kaufen
Bei der Suche nach dem passenden Wärmeerzeuger greifen nach wie vor viele Hausbesitzer zu einer Gasheizung. Das bestätigen auch die offiziellen Zahlen: Etwa zwei Drittel aller hierzulande laufenden Geräte nutzen zur Wärmeerzeugung Gas. Dabei setzt der Betrieb einer solchen Heizung einige Bedingungen voraus.
Mehr Informationen
Gasanschluss für einen reibungslosen Betrieb
Einer der Vorteile einer Gasheizung besteht darin, dass Anlagenbesitzer den Brennstoff nicht lagern müssen. Schließlich kommt das Erdgas in den meisten Fällen direkt aus dem Anschlusshahn und ermöglicht so einen äußerst hohen Bedienkomfort - zumindest in den meisten Fällen. Mit einer Länge von über 500.000 Kilometern ist das deutsche Gasverteilungsnetz zwar sehr gut ausgebaut. Von einer vollständigen Abdeckung mit Gasanschluss kann jedoch keine Rede sein. Vor allem in ländlichen Gegenden kann es vorkommen, dass eine Verlegung der Gasleitungen nicht möglich ist. Wer eine Gasheizung kaufen möchte, sollte sich aus diesem Grund vorher beim lokalen Gaswerk informieren.
Flüssiggastank bei der Nutzung von Flüssiggas
Ein Anschluss an das örtliche Gasnetz ist dann überflüssig, wenn die Gasheizung anstatt Erdgas Flüssiggas verbrennt. Dabei handelt es sich um Gase, die unter zum Teil sehr hohem Druck verflüssigt werden. Die bekanntesten Arten von Flüssiggas sind Butan- und Propangase sowie das LPG (Liquefied Petroleum Gas) und das LNG-Gas (Natural Gas Liquids). Im Vergleich zu Erdgas hat Flüssiggas einen höheren Energiegehalt. Für einen Gas-Heizkessel bedeutet es, dass er weniger Brennstoff braucht, um dieselbe Menge an Wärme zu erzeugen. Wer eine Gasheizung kaufen möchte, die mit Flüssiggas läuft, benötigt für die Lagerung des Brennstoffs einen Tank. Dieser lässt sich entweder oberirdisch aufstellen oder unterirdisch vergraben. Unterirdische Tanks sind in der Anschaffung kostenintensiver und müssen TÜV überwacht werden.
Voraussetzungen für den Betrieb einer Gas-Brennwertheizung
Wer eine Gasheizung kaufen möchte, muss sich im Vorfeld auch in puncto Technologie festlegen. Heizwertgeräte können nur noch in Ausnahmefällen in der Wohnungswirtschaft eingesetzt werden. Als Stand der Technik gelten Gasheizungen mit Brennwerttechnik. Diese zeichnen sich durch ihre hohe Effizienz aus, da sie den Energiegehalt eines Brennstoffs nahezu komplett in Wärme umwandeln können. Was diese Technik weiter ausmacht, erklärt der Abschnitt Funktionsweise der Gas-Brennwerttechnik. Der Betrieb einer Gas-Brennwertheizung setzt aber einige Anforderungen voraus.
Anlage für niedrige Vorlauftemperatur ausgelegt
Das Besondere an der Brennwerttechnik ist die Nutzung der sogenannten Kondensationswärme. Diese entsteht, wenn die Verbrennungsgase abkühlen und der Wasserdampf die verborgene Wärme freigibt. Damit es zur Kondensation kommt, sollte die Anlage mit möglichst niedrigen Vorlauftemperaturen auskommen. Konkret bedeutet es, dass das von den Heizkörpern zurück zum Kessel strömende Heizwasser möglichst kühl sein muss. Nur so kann es die heißen Abgase zum Kondensieren bringen. Besonders gut geeignet für diese Betriebsweise sind Fußbodenheizungen und großflächige Heizkörper.

Passendes Abgassystem ist notwendig
Einige Bestandteile der heißen Abgase sind sauer und können den Schornstein langfristig schädigen. Bevor Hausbesitzer eine Gasheizung kaufen, die Brennwerttechnik nutzt, müssen sie an ein passendes Abgassystem mit einer Zulassung für Brennwerttechnik denken.
Die Kondensatableitung muss sichergestellt sein
Bei der Nutzung eines Gas-Brennwertkessels entsteht Kondenswasser. Für dessen Abführung muss die Kondensatableitung mit einem Abfluss versehen sein. Das leicht saure Kondensat kann problemlos in das normale Abwassernetz abgeleitet werden. Nur bei größeren Gas-Brennwertkesseln mit über 100 kW Nenn-Wärmeleistung ist eine Neutralisation des Kondensats vor der Ableitung notwendig. Entscheidend ist hierbei der pH-Wert des Kondensats. Als Orientierung dient in der Regel das Arbeitsblatt “DWA-A 251” der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft. Eine ausführliche Beschreibung dazu finden Sie im Abschnitt Brennstoff Gas.

Welche Gasheizung passt zu mir?
Bevor Hausbesitzer eine Gasheizung kaufen, ist es ratsam, sich einen Überblick über die Vielzahl an Modellen sowie deren Vorteile zu verschaffen. Brennwertkessel gelten mittlerweile als Stand der Technik. Dementsprechend groß ist die Auswahl an unterschiedlichen Modellen. Haben Hausbesitzer nur einen geringen Wärmebedarf, können sie in der Regel zu einem sehr kompakten Wandgerät greifen, der sogar in einem Wandschrank Platz findet. Etwas breiter sind Kombikessel mit eingebautem Ladespeicher, die für einen konstanten und hohen Warmwasserkomfort sorgen. Wer die Nutzung der solaren Energie von vornherein plant, für den sind Gas-Brennwertkessel mit integriertem Solar-Ladespeicher das Gerät der Wahl.
Für den Einsatz in Großgebäuden oder industriellen Anlagen kommen Gaskessel im größeren Leistungsbereich infrage. Sie nutzen wahlweise die Brennwerttechnik und erreichen dank Kaskadenfunktionen eine Nennwärmeleistung von bis zu 2.000 kW.
Eine Gasheizung mit Fördermitteln kaufen
Entscheiden sich Hausbesitzer für den Betrieb einer Gasheizung, sollten sie die Nutzung der solaren Energie unbedingt in Betracht ziehen. Denn die Kombination Gas-Brennwertkessel mit Solarthermie wird vom Staat mit sehr attraktiven Mitteln gefördert. Konkret stehen Anlagenbesitzern Fördermittel vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Höhe von bis zu 2.5000 Euro zu. Ausführliche Informationen zu diesem Thema finden Sie auch im Abschnitt Förderung der Gas-Brennwerttechnik.
Weitere Hinweise zum Kauf einer Gasheizung finden Sie auch im heizung.de Ratgeber Gasheizung.