Ratgeber zur Gasheizung
Was bringt die Modernisierung? Wie viel Energiekosten kann man mit einer neuen Gasheizung einsparen? Was bedeutet die bevorstehende Gasumstellung? Ist der Brennstoff Gas nicht endlich und wie mache ich mich von dessen Preisentwicklung unabhängig? Die fünf häufigsten Fragen zur Gasheizung und ihre Antworten.
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Warum sollte man seine alte Gasheizung auf Brennwerttechnik umrüsten?
Von den etwa 13 Millionen Gaskesseln hierzulande arbeiten circa zwei Drittel mit der Heizwerttechnik. Das sind nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) knapp neun Millionen Geräte, bei denen das volle Potenzial längst noch nicht ausgeschöpft ist. Denn im Gegensatz zur Gasheizung mit Brennwerttechnik wandelt ein Heizwertgerät wie der Gas-Niedertemperaturkessel nur maximal 83 Prozent der im Brennstoff enthaltenen Energie in Wärme um. Der Rest geht als heiße Abgase ungenutzt verloren.
Setzen Hausbesitzer und Modernisierer hingegen auf die Brennwerttechnik, wird der Brennstoff nahezu verlustfrei in Wärme umgewandelt. Möglich ist es, indem die Technik die heißen Abgase zum Kondensieren bringt, damit sie die verborgene Wärme freigibt. Durch die zusätzliche Nutzung dieser Wärme erhöht sich der Wirkungsgrad eines Gas-Brennwertkessels auf bis zu 98 Grad. Das wiederum bedeutet niedrige Heizkosten, da weniger Brennstoff für dieselbe Wärmeleistung verbrannt werden muss. Gleichzeitig trägt diese Effizienz zur Entlastung der Umwelt und zur Schonung des fossilen Energieträgers Erdgas bei. Was noch für die Nutzung der Brennwerttechnik spricht, finden Sie im Abschnitt Vorteile von Gas-Heizkesseln zusammengefasst.
Wieviel Energiekosten lassen sich mit einer neuen Gasheizung einsparen?
15, 30, 50 Prozent: Wenn es um die Frage geht, wie viel Heizkosteneinsparung Hausbesitzer mit der Heizungsmodernisierung rechnen können, geben einige Anbieter teils unrealistische Zahlen an. Dabei lässt sich diese Frage nur beantworten, wenn die Ausgangssituation klar definiert ist. Einer der wichtigsten Punkte betrifft den zu ersetzenden Heizkessel. Nutzt er die Heizwerttechnik, sind Einsparungen von 15 Prozent realistisch. Handelt es sich beim alten Kessel um einen Konstanttemperaturkessel, dann sind 30 Prozent ebenfalls möglich.
Greifen Hausbesitzer im Zuge der Heizungsmodernisierung auch zu der Kombination Gas-Brennwertheizung mit Solarthermie, bezahlen sie bis zu 35 Prozent weniger als vorher. Wichtig ist hierbei, dass das komplette System, dazu gehören neben dem Kessel auch die Heizkörper, die Pumpe, das Rohrsystem usw. aufeinander abgestimmt ist. Neben der Kosteneinsparung hat die Nutzung der Brennwerttechnik noch einen weiteren Vorteil: Auch die CO2-Emissionen sinken mit der Nutzung der Gas-Brennwerttechnik.
Ist die vorhandene Heizung für alle Gasarten zugelassen? Ist bei einer Gasumstellung mit zusätzlichen Kosten zu rechnen?
In den kommenden Jahren müssen viele Gaskessel bei der Gasumstellung im Westen Deutschlands technisch umgerüstet werden. Die Gasumstellung dient sowohl der Gewährleistung der Versorgung, als auch der Vereinheitlichung der Gasart. Konkret wird L-Gas gegen das energiereichere H-Gas umgestellt. Wer bereits einen Viessmann Gas-Brennwertkessel mit der intelligenten Regelung Lambda Pro Control besitzt, ist von der Umstellung nicht betroffen. Denn die Regelung passt sich automatisch der neuen Gasbeschaffenheit an und kann das H-Gas problemlos verbrennen.
Wer keinen Gas-Brennwertkessel mit der intelligenten Regelung Lambda Pro Control von Viessmann besitzt, sollte alle Schreiben, Hinweise und Termine beachten, die er von seinem Energieversorger übermittelt bzw. bekommen hat. Für die bei der Umstellung verursachten Kosten muss kein Endverbraucher übernehmen. Ausführliche Information hierzu finden Sie auf der Seite zur Gasumstellung.

Gasumstellung - mit Viessmann kein Problem

Ist der Brennstoff Gas auch langfristig verfügbar?
Gas ist ein fossiler Brennstoff. Das bedeutet, dass er nur in endlicher Menge vorhanden ist. Nach Berechnungen vieler Unternehmen und Regierungen reichen die Reserven aber noch für die nächsten vier oder fünf Jahrzehnte - sofern der Verbrauch nicht drastisch zunimmt.
Diese Hochrechnung bezieht allerdings neue Technologien wie etwa Power-to-Gas und noch nicht wirtschaftlich betriebene Vorkommen nicht mit ein. Vor allem im Ersteren sehen viele Experten die Chance, die Energiewende und damit die Klimaziele doch noch erreichen zu können. Power-to-Gas beschreibt den Umwandlungsprozess von regenerativem Strom (z.B. Photovoltaik oder Windstrom) in speicherbares, künstliches Erdgas. Für die Verteilung dieser Wärme lässt sich das bereits gut ausgebaute deutsche Gasverteilungsnetz optimal nutzen.
Wie lässt sich eine Unabhängigkeit von den Gaspreisen erreichen?
Auch wenn der Gaspreis seit Jahren relativ niedrig ist, lässt sich ein Preisanstieg nicht ausschließen. Wer schon heute auf die Technik von morgen setzt, macht sich nicht nur ein Stück weit unabhängig von seinem Brennstofflieferanten. Er senkt auf Dauer die Heizkosten und schützt zudem die Natur. Eine solche Technik gibt es heute zum Beispiel in Form von Solarthermie mit Gas-Brennwertkesseln. In diesem bivalenten Betrieb übernimmt die Solaranlage die Warmwasserbereitung komplett und kann die Heizung darüber hinaus unterstützen. Auf diese Weise muss der Gaskessel nur noch deutlich weniger Arbeit leisten.
Eine weitere Kombination besteht aus einem Gas-Brennwertkessel und einer Wärmepumpe. Über weite Strecken des Jahres übernimmt die Wärmepumpe sauber, effizient und kostengünstig die Warmwasserbereitung und die Beheizung der Räume. Erst bei Lastspitzen wird der Gas-Brennwertkessel zugeschaltet. Ähnlich wie diese Kombination funktioniert eine Brennstoffzellenheizung wie die Vitovalor 300-P. Auch sie kommt mit einem Spitzenlastkessel, der nur bei Bedarf zugeschaltet wird. Den Großteil des Wärme- und Strombedarfs wird vom Brennstoffzellengerät selbst gedeckt. Diese Hybridlösungen machen Anlagenbesitzer unabhängiger von der Energieart und den Energiekosten.
Mehr Informationen und Tipps zur Gasheizung finden Sie auch im heizung.de Ratgeber Gasheizung.