Tipps beim Ölheizung kaufen
Von den geschätzten 20,7 Millionen Wärmeerzeugern im Deutschland sind knapp sechs Millionen Ölkessel, wobei die absolute Mehrheit die Heizwerttechnik nutzt. Das zeigt, wie wichtig und präsent das Heizen mit Öl nach wie vor ist. Einer der Gründe dafür ist der hohe Energiegehalt im Heizöl. Außerdem gilt die Technik als ausgereift und sicher, weshalb viele Verbraucher nach wie vor eine Ölheizung kaufen wollen. Was darüber hinaus für dieses Heizsystem spricht, lesen Sie im Abschnitt Vorteile der Ölheizung.
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Öltank sichert den reibungslosen Betrieb
Anders als bei Heizgas, das meist aus der Leitung strömt, müssen Besitzer einer Ölheizung den Brennstoff bevorraten bzw. lagern. Den dazugehörigen Tank gibt es mittlerweile in verschiedenen Ausführungen und Größen. Eine individuelle Lösung lässt sich auf diese Weise leicht und sehr schnell finden.
Oberirdische oder unterirdische Lagermöglichkeiten
In der Regel kommt eine Ölheizung dann zum Einsatz, wenn das zu beheizende Gebäude auch über einen Heizraum verfügt, in dem bereits ein Öltank steht. Ein solcher Tank lässt sich allerdings auch nachträglich einbauen. Dafür werden mehrere kleinere Behälter miteinander verbunden. Diese können dank Batterieaufbau auch einen großen Heizbedarf problemlos decken. Wer einen Ölkessel kaufen möchte, im Heizraum aber keinen Platz für einen Tank hat, kann auch die unterirdische Version in Betracht ziehen. Dieser lässt sich zum Beispiel im Vorgarten “vergraben” und ist nahezu unsichtbar. Ob ober- oder unterirdisch: In beiden Fällen müssen die Tanks eine Reihe von vorgeschriebenen Sicherheitsanforderungen erfüllen. Vor allem die Dichtheit spielt bei der Montage eine entscheidende Rolle. Da die Anforderungen von Bundesland zu Bundesland variieren, sollte der beauftragte Heizungsfachmann immer die erste Ansprechperson sein.
Voraussetzungen für den Kauf und Betrieb einer Öl-Brennwertheizung
Möchten Hausbesitzer einen Öl-Heizkessel kaufen, müssen sie sich zunächst für eine Technologie entscheiden. Als Stand der Technik gelten mittlerweile Brennwertgeräte, die - anders als Heizwertgeräte - auch die sogenannte Kondensationswärme (Brennwert) zum Heizen nutzen. Dadurch steigen der Wirkungsgrad und die Wirtschaftlichkeit. Der Betrieb einer Öl-Brennwertheizung setzt aber einige Dinge voraus.
Anlage für niedrige Vorlauftemperatur ausgelegt
Öl-Brennwertkessel zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Verbrennungsgase abkühlen und sie zum Kondensieren bringen. Damit das funktioniert, werden die Abgase am kühlen Rücklaufwasser vorbeigeleitet. Ist die Temperatur dieses Rücklaufwassers zu hoch, kommt es nicht zur Kondensation. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die sogenannte Vorlauftemperatur möglichst niedrig ist. Erreichen lässt sie sich vor allem mit großflächigen Heizkörpern wie Fußbodenheizung oder Wandheizung.

Passendes Abgassystem ist notwendig
Ähnlich wie bei Erdgas hat auch Heizöl Bestandteile, die sauer sind. Bei der Kondensation können diese sauren Bestandteile das Abgassystem auf Dauer beschädigen. Beim Ölheizung Kaufen sollten Hausbesitzer deshalb auf ein passendes, wasser- und säureunempfindliches Abgassystem achten. Bei der Kondensation der Abgase kommt es nicht nur zur Absenkung der Temperatur. Auch die Dichte der Abgase verringert sich. Ein natürlicher Zug ins Freie kann aufgrund der geringen Dichteunterschiede nicht mehr erfolgen.
Aus diesem Grund ist der Einsatz eines Ventilators (z.B. Brennergebläse) erforderlich. Dieser erzeugt im Betrieb wiederum einen Überdruck. Das ist der Grund, warum das Abgassystem nicht nur wasser- und säureunempfindlich, sondern auch überdruckdicht sein muss.
Die Kondensatableitung muss sichergestellt sein
Bei der Kondensation der heißen Abgase fällt säurehaltiges Wasser an, welches abgeführt werden muss. Bevor Hausbesitzer einen Öl-Heizkessel kaufen, müssen sie unbedingt an eine Kondensatableitung denken. In der Regel kann das Kondensat direkt in das Abwasser geleitet werden. In wenigen Fällen ist aber eine Neutralisation vor der Ableitung notwendig. Genaue Informationen dazu finden Sie auch im Abschnitt Brennstoff Heizöl. Alternativ kontaktieren Sie Ihren Heizungsfachmann.

Welche Ölheizung passt zu mir?
Geht es darum, den passenden Heizkessel zu finden, ist eine Vorabentscheidung notwendig. Zur Auswahl steht neben der bereits erwähnten Brennwerttechnik noch die altbewährte Heizwerttechnik in Form von Niedertemperaturkesseln. Letztere sind in der Anschaffung günstiger. Außerdem brauchen Hausbesitzer für den Betrieb eines solchen Heizkessels keine Schornsteinsanierung. Auch eine Kondensatableitung ist nicht notwendig.
Dafür erreichen Niedertemperaturkessel nur Wirkungsgrade von etwa 87 Prozent. Brennwertkessel wandeln hingegen bis zu 98 Prozent der im Brennstoff enthaltenen Energie in Wärme um. Auf Dauer bedeutet es sowohl niedrige Kosten als auch eine Entlastung der Umwelt. Experten empfehlen daher die Nutzung dieser Technik.
Ökobilanz
Nicht zuletzt ist es beim Kauf eines neuen Ölkessels wichtig, die Ökobilanz im Auge zu behalten. Diese lässt sich verbessern, indem Hausbesitzer ihren Ölkessel mit einem anderen Heizsystem verbinden. Das kann entweder eine Solaranlage oder eine Wärmepumpe sein. In beiden Fällen heizen Anlagenbesitzer äußerst umweltfreundlich und wirtschaftlich, da beide Heizsysteme auf kostenlose und nahezu unendliche Wärmequellen zugreifen.
Einen Ölkessel mit Fördermitteln kaufen
Diese Kombination ist spätestens dann unabdingbar, wenn Hausbesitzer die Anschaffungskosten mithilfe von staatlichen Fördermitteln minimieren möchten. Konkret können Anlagenbesitzer Fördermittel in Höhe von bis zu 2.5000 vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle erhalten. Als Voraussetzung muss entweder eine Solarthermieanlage, eine Wärmepumpe oder eine Biomasseheizung neben der Ölheizung in Betrieb genommen werden. Ausführliche Informationen zu diesem Thema finden Sie auch im Abschnitt Förderung der Öl-Brennwerttechnik.
Mehr Tipps zum Kauf einer Ölheizung finden Sie auch im heizung.de Ratgeber Ölheizung.